Die Workshops finden zeitgleich am 13. März 2025 von 11:30 Uhr - 13:00 Uhr statt!

Macht durch Daten

Referentinnen: 
Heike Bangert-Rohrmoser und Katharina Becker Diakonisches Werk 
der Ev. Landeskirche in Baden e. V.

Soziale Arbeit – Daten – Macht: wie lassen sich diese Begrifflichkeiten verbinden?  

Der Umgang mit Daten in der sozialen Arbeit ist ein heikles Thema. Aber wie kann Macht aus Daten entstehen? Und wie können wir diese Daten nutzen, um im Sinne unserer Ratsuchenden "machtvoll" zu handeln? Dieser Frage wollen wir gemeinsam genauer nachgehen. 

 

Macht und Machtmissbrauch 

Referentinnen: 
Elisabeth Förter-Barth und Jutta Prolingheuer Diakonisches Werk der Ev. Landeskirche in Baden e. V.

Der Workshop lädt zum Grenzgang zwischen Ge- und Missbrauch von Macht im beruflichen Kontext ein. Macht ausüben und Macht abgeben sind grundsätzlich konstruktive Methoden, um Gemeinschaften zu organisieren und zu strukturieren. Welche Komponenten befördern Missbrauch von Macht? Wo verläuft die Grenze, an der konstruktive Machtausübung zerstörerisch wirkt? Wie legitimiere ich mein machtvolles Handeln?  

 

Machtstrukturen verstehen und gestalten: Eine systemtheoretische Perspektive auf Organisationen 

Referentin: 
Giovanna Debatin Diakonisches Werk der Ev. Landeskirche in Baden e. V.

Ein Organigramm liefert einen ersten Hinweis auf die formale Machtverteilung in einer Organisation, doch Macht folgt nicht immer den offiziellen Hierarchien. Um die tatsächlichen Machtstrukturen in der eigenen Organisation zu verstehen, bedarf es einer tiefergehenden Analyse – und dabei bietet die systemtheoretische Sichtweise wertvolle Einblicke. 

Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Macht und organisatorischen Strukturen? Wer übt tatsächlich Macht aus? Welche Aufgaben hat Führung zu erfüllen und welche Rolle spielen ungeschriebene Regeln in Unternehmen? 

Sobald die Mechanismen von Macht in der eigenen Organisation klarer sind, eröffnen sich neue Möglichkeiten, diese Strukturen aktiv zu beeinflussen. Dabei wird deutlich, dass Machtstrukturen nicht als starre Hierarchien, sondern als dynamische, durch Kommunikation entstehende Beziehungen verstanden werden müssen. 

 

Künstliche Intelligenz im asyl- und aufenthaltsrechtlichen Verfahren: aktuelle Trends und (menschenrechtliche) Perspektiven

Referent:
Eric Töpfer ist Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Institut für Menschenrechte in Berlin. Er forscht und arbeitet seit mehr als 20 Jahren zu Innerer Sicherheit, Überwachung und Datenschutzfragen.

Asyl- und aufenthaltsrechtliche Entscheidungen werden in wachsendem Maße durch automatisierte, zunehmend selbstlernende Systeme informiert – vor der Einreise, an Grenzen, beim BAMF und den Ausländerbehörden und inzwischen selbst bei Gericht. Der Workshop gibt einen Überblick über die Entwicklung, wird anhand ausgewählter Beispiele Risiken und (menschen)rechtliche Anforderungen des Einsatzes solcher Systeme darstellen und Herausforderungen für die Beratungspraxis diskutieren.

 

Leistungseinschränkungen als Instrument der Migrationssteuerung? Institutionelle Diskriminierung von Geflüchteten durch Bezahlkarte und andere Leistungseinschränkungen

Referent:
Jürgen Blechinger, Jurist, Diakonisches Werk der Ev. Landeskirche in Baden e. V.

Der Workshop informiert über die Umsetzung der Bezahlkarte in Baden Württemberg sowie weitere Leistungseinschränkungen, die für Asylsuchende neu eingeführt wurden. Zu welchen Herausforderungen führt dies für Geflüchtete im Alltag, wie können sie in der Beratung unterstützt werden, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können, welche juristischen Möglichkeiten gibt es, sich gegen Leistungseinschränkungen zu wehren? In gegenseitigem Austausch sollen die aktuelle Behördenpraxis wie auch die neue Gesetzgebung kritisch hinterfragt werden.

 

Strukturelle Macht: Wenn Geld und Menschen nicht mehr reichen – was dann?

Referent*in:
Holger Hoffmann, Diakonisches Werk der Ev. Landeskirche in Baden e. V. und Ingrid Reutemann, Diplom-Sozialarbeiterin, Supervisorin M.A.

Strukturelle Macht, das bedeutet Geld, Privilegien, Autorität… Sie beeinflusst die Normen unserer Gesellschaft und auch unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber was bedeutet es für unsere Aufgaben, wenn Veränderungen durch das Fehlen von Finanzierungen und Stellen in der Sozialen Arbeit anstehen? Die Zukunft der sozialen Daseinsvorsorge steht im Mittelpunkt dieses Workshops. Wir betrachten kritisch mögliche Lösungen und suchen nach kreativen Wegen, die  - zum Teil aus der Not geboren - Bewegung auslösen. Dazu gehört die kritische Betrachtung.

 

Digitalisierung in der sozialen Arbeit: Fluch oder Segen für den Berufsalltag?

Referent:
Lukas Wagner Diakonisches Werk der Ev. Landeskirche in Baden e. V.

Sind digitale Hilfsmittel hilfreich für die Arbeit von Sozialarbeitenden oder führen sie zu einer Entfremdung der Fachkräfte vom Kern ihrer Arbeit? Diese grundlegende Fragestellung wollen wir mit unterschiedlichen Argumenten beleuchten. Am Ende eines intensiven Austauschs soll eine „Entscheidung“ stehen, die Orientierung bietet.

 

 

Machtvolle Inklusion und inklusive Macht in der Sozialen Arbeit

Referent:
André Paul Stöbener, Soziologe M.A., Landeskirchlicher Beauftragter für Inklusion der Evangelischen Landeskirche in Baden

Eine gelingende Inklusion in der diakonisch-kirchlichen Sozialen Arbeit erfordert wirkungsvolle Ressourcen. Sie erfordert auch die Möglichkeit, die dafür notwendige Entscheidungen treffen und umzusetzen zu können. Wie sehen diese Machtressourcen aus? Welches Machtpotential steckt in der Idee der Inklusion für eine solidarische und gerechte Gesellschaft? Wie machtsensibel muss eine inklusive Kultur in der Sozialen Arbeit sein? Denn: Die Kultur der Inklusion ist auch immer eine Machtfrage. Diese muss gestellt und reflektiert werden, um auch Machtmissbrauch in inklusiven Kontexten zu verhindern. In diesem Workshop wollen wir diesen Fragen nachgehen und Ideen für das eigene professionelle inklusive Handeln ableiten.